Jetzt ist sie vorbei - die gamescom 2014. Über 350.000 Besucher_innen tummelten sich über vier Tage verteilt auf dem Messegelände in Köln, um neue Spiele zu sehen und zu testen. Halle um Halle strecken sich Stände mit Spielen verschiedenster Genres, es wartet ein munteres Rahmenprogramm und allerlei Merchandise auf Gäste verschiedenster Länder.
Die gamescom ist insofern etwas besonderes, da sie die größte Spielemesse der Welt ist - was Besucherzahlen angeht. Da die gamescom frei für alle ist und nicht ausschließlich Fach- und Pressebesucherinnen einlässt (von denen dann aber auch 31.500), hat sie ein ganz eigenes Gefühl, auch wenn sie in der Bedeutung anderen internationalen Messen wie der E3 immer noch hinterher hinkt. So gab es auch ab und an in den Vorstellungen der Spiele Versprecher wie „Jetzt folgt der Trailer der E- äh gamescom.“

gamescom 2014, Jeffrey de Graaf unter CC BY-NC 2.0
Trotzdem, Neues gab es genug zu sehen und immer wieder tuen sich Fans Wartezeiten von bis zu vier Stunden an, nur um ihr Lieblingsspiel anzutesten oder zuzusehen, wie jemand eine Livedemo spielt. Die Warteschlangen vorm Einlass werden jedes Jahr gefühlt länger, und auch dieses Jahr gingen Tickets auf dem Schwarzmarkt um ein vielfaches des ursprünglichen Preises weg. Wermutstropfen, wie jedes Jahr, bleibt die Tatsache, dass es viel zu voll war - die Messe lässt sich keine Einnahmemöglichkeit nehmen, und wenn ab 14 Uhr Menschen die Messe verlassen, gibt es schon dankbare Käufer von Nachmittagstickets, so dass sich das Gelände kaum leeren kann. Monotones Geschiebe, Vorankommen im Entenschritt - das alles trübt dann doch ein bisschen das Erlebnis.
Das Gefühl, gemeinsam auf einer riesigen Messe mit Gleichgesinnten dem Lieblingshobby ungestört frönen zu können, das kann einer jedoch keine nehmen - es macht einfach unglaublich viel Spaß, Fans mit leuchtenden Augen vor den Ständen zu sehen, vielleicht selbst die lang erwarteten Spiele anzutesten und sich auszutauschen.
Ob nur kurz vor Ort oder alle Tage auf dem Gelände - die gamescom ist und bleibt ein Erlebnis.
Dieser Text erschien zuerst auf stern.de als Teil der Stern Stimmen Reihe.
Titelbild: gamescom 2014, Tim Bartel unter CC BY-SA 2.0