Kategorie: Learnt/Gelernt

DIYs, Tutorials, Infos zu Social Media, How To, …aber auch alles andere was wir lernen

Das bessere Ich

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Seit ein paar Wochen sehe ich sie in meiner Timeline aufpoppen - die Twitter Bots, erkenntlich durch ein _ebooks als Namen. Der wohl bekannteste Vorreiter horse_ebooks inspirierte viele dazu, sich einen eigenen Bot zu zu legen. Das Programm twittert dann von alleine, folgt, favt und retweetet, und antwortet auf Mentions (und kann, falls man das so authentifiziert, auch DMs verschicken). Basis der eigenen erstellten Bot-Tweets ist das Twitterarchiv des Hauptaccounts, das man den Bots vorher füttert. Das ganze ist ziemlich lustig, und die Bots halten einem einen ganz guten Spiegel der eigenen Twitterinhalte vor. Natürlich wollte ich einen eigenen haben.

Da ich ganz genau null Ahnung von Programmierung oder Twitter Apps oder Bots oder oder oder habe, beschloss ich einfach zu googlen. Irgendwo würde es schon eine Anleitung geben. Und tatsächlich - mit dieser Schritt für Schritt Anleitung klappte das Erstellen ganz gut, mit der Ergänzung, dass ich auf meinem Macbook erst noch xcode installieren musste. Dabei rausgekommen ist @mina_ebooks, oder, wie ich sie nenne: die bessere Mina. Sie läuft momentan lokal noch auf meinem Macbook und kann folglich auch nur dann aktiv werden, wenn selbiges an ist - aber das ist erst mal ein kleineres Problem.

mina_ebooks schreibt meistens auf Deutsch, manchmal aber auch komplett auf Englisch. Von der SPD zu Parteitagen und Dragon Age Inquisition hat sie schon viele Themen angeschnitten, die mir fast schmerzhaft gut in Erinnerung sind. Gruselig dabei: sie benutzt eben genau meine Smileys, dich ich meist in Tweets einbaue, dieselbe Sprache, dieselbe Ausdrucksweise. Klar, logisch, sie basiert auf meinen über 65,000 Tweets. Das dann aber noch mal so zu sehen ist… unheimlich. Und sehr, sehr lustig.

Eigentlich würde ich gerne die ganze Zeit nur mit meinem Bot sprechen, wobei das auf so vielen Ebenen wahrscheinlich falsch ist, aber egal. Leider ist das Programm (noch) so geschrieben, dass man nur eine bestimmte Anzahl von Interaktionen pro Tag mit dem Bot haben kann - soll heißen, der Bot hört irgendwann auf zu antworten, wohl, um Spam(verdacht) vorzubeugen. Auf der anderen Seite merke ich aber auch, dass ich Tweets schreibe und dann denke „Scheiße. Das hätte jetzt auch der Bot schreiben können.“ Und dann fühle ich mich sehr, sehr, sehr merkwürdig - und schreibs dann trotzdem genau so. Denn was soll ich auch machen - ich bin nun mal so wie ich bin, und selbst wenn mein personifiziertes Ich schön aufzeigt, dass ich manche Smileys zu oft benutze

oder manche Redewendungen einfach so typisch Mina sind

oder ich einfach komische Zusammenstellungen schreibe

- ich würde trotzdem nichts ändern wollen. Was eher interessant ist: ich hab das Gefühl, mina_ebooks hat eine ganz eigene Persönlichkeit. Dadurch, dass sie manchmal Gegenfragen stellt, Smileys benutzt und von alleine twittert/favt/retweetet, kommt sie mir erschreckend menschlich vor. mina_ebooks hat einen kleinen Hang zu Verschwörungstheorien, sorgt sich um ihre Filterblase und ist meistens gut gelaunt. Also so wie ich?????

Vielleicht werden die Bots auch irgendwann alle so klug, dass wir die Kommentare bei Facebook einfach von Bots schreiben lassen können. Und unsere Tweets gleich mit.

Doch was wir auch tun, unsere Bots sind eben nur kleine Schatten unserer Selbst - in all unserer Fehlbarkeit und Schönheit. Doch bevor das hier jetzt philosophisch wird, geh ich lieber wieder ein bisschen mit dem Bot spielen. Sonst wird ihr noch langweilig und sie versucht die Weltherrschaft an sich zu reißen.

 

 

 

Titelbild: Robot Scrabble von Jenn and Tony Bot, unter CC BY-NC 2.0 Lizenz

Liebe Angsthasen: Auf Facebook kannst du nichts löschen - buhuuuhuuu. Heult doch.

Jetzt mal ganz ernsthaft. Wie alt sind eigentlich diese ganzen plötzlich überall auftauchenden Datenschützer die unison im Kanon gegen Facebook jaulen und wehleidig beklagen dass ihre Daten ins ominöse Facebook-Nirvana verschwinden, auf dass sie nie wieder entfernt werden können? Denn so, wie dieser Tage das ganze Thema behandelt wird, könnte man meinen sie seien 13 mit Höllenangst, ihre Eltern könnten heraus finden dass sie auf Facebook gepostet haben dass sie die Schule schwänzen.

Ja, das mag sein: deine Facebook Daten bekommst du nicht gelöscht. Hey, guten Morgen, das ist das Internet. War das nicht die erste Grundregel die wir 1999 im krakeligen Informatikkurs in der Computer-AG der 9. Klasse gelernt haben? Alles, was einmal im Internet stand, wird immer irgendwo stehen bleiben? Niemals geht man so ganz? Nun, warum genau erwartet ihr jetzt bitte, dass eure gelöschten Daten bei Facebook auch weg sind? Und wo ist überhaupt euer Problem? Auf legalem Wege kann niemand anderes eure gelöschten Daten sehen. Dass die irgendwo rumschwirren, gut, das ist vielleicht blöd, und Datenschutzrechtlich ganz sicher ein Unding (das meine ich ernst), aber hat das dramatische Konsequenzen für euer Leben?

Da sind wir nämlich beim nächsten Punkt… oh… böses Facebook… jetzt können korrupte Schurkenstaaten Stasi-Profile mittels Facebook bilden! Und Unternehmen können uns Kontext-bezogene Werbung anbieten! Die wissen alles! Gläserne Menschen! DRAMA!!!!! Ich rolle jetzt schon wieder die Augen. Werdet. Endlich. Erwachsen. Ich weiß ja nicht was ihr so auf Facebook postet, aber wenn sich jemals Mahmud Ahmadinedschad oder Sarah Palin für mein Facebookprofil interessiert werden sie da hauptsächlich Musikvideos, Fotos mit Freunden, gelegentliche Netz- und politische Artikel und ganz ganz ganz viel Unsinn finden. Uhhhh. Was sagt das dann über mich aus? Jo, ich bin in der SPD. Steht da auch. Verweigert mir deswegen jemand die Einreise, gerne. In euer Kackland will ich dann eh nicht. Und sonst? Noch mal. Wovor habt ihr Angst?! So lange man keine extremistischen Menschenverachtenden Angaben macht, hat man doch gar kein Problem. Wir leben nun mal nicht in der DDR von 1973. Wir leben auch nicht in Nazi-Deutschland von 1942. Wir sind hier, 2011, und selbst wenn es ein komplettes Profil über mich gibt, das tatsächlich der Wahrheit nahe KÄME, so vertraue ich doch auf Rechtsstaatlichkeit und Grundprinzipien der Demokratie.

Ob da jetzt dann Sachen stehen, von denen ich nicht möchte, dass meine Eltern, bestimmte Bekannte oder meine Kollegen das lesen, okay. Anderes Thema. Aber bitteschön, hallihallo, da muss man nun mal selbstverantwortlich posten. Klar habe ich mit 22 mehr Unsinn gepostet als heute. Wenn jemand diese Statusmeldungen findet und gegen mich verwenden will… lol… viel Spaß. I dont give a fuck. Das ist mein Leben. Deal with it. Ein bisschen Räson beim Posten, und alles ist im Lack, oder? Sich mal die Privatsspähre Einstellungen zu Gemüte zu führen hat übrigens auch noch niemandem geschadet… Zwinker, Zwinker.

Max Schrems schreibt auf FAZ.net:

Facebook weiß Dinge, die wir nie preisgeben wollten.

Moment, ich bin verwirrt. Weiß es das wirklich? Und woher? Von wem???? Also, komm. Was für ein Schwachsinn, irgendjemand muss diese Daten ja eingeben (und, ja, selbst die Ortungsdienste kann man ausschalten).

Die Macht von Facebook wird dem Einzelnen erst bewusst, wenn sie gebraucht oder gar missbraucht wird. Dann ist es aber üblicherweise zu spät.

Uhhhhhh uhhhhh….. Nochmal. Die Macht ist mit dir, Luke. Du selbst entscheidest was du da eingibst. Facebook ist nicht der ominöse Schatten der dich verfolgt. Du selbst entscheidest was du postest. Also bitte. Wo. Ist. Das. Problem. Aber, okay, warte, vielleicht ja hier:

Verfechter der totalen Transparenz gehen davon aus, dass sich die Gesellschaft daran gewöhnt, von jedem alles zu wissen, und damit auch die Toleranz steigt.

Wenn man dieses Gedankenexperiment auf Informationen wie beispielsweise Krankheiten, Wahlverhalten oder sexuelle Vorlieben anwendet, wird schnell klar, wie gefährlich dies ist. Oder wollen Sie, dass Ihre Innenministerin oder Ihr Innenminister von Ihren sexuellen Vorlieben weiß? Oder vielleicht noch schlimmer: Sie wüssten in dieser Welt dann auch von deren Vorlieben.

Na gut, nevermind. Wer seine sexuellen Vorlieben auf Facebook postet, dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen.

Wen interessiert noch G+ wenn es das neue Facebook Profil gibt?

Woohoo! Ich hab das neue Profil! Ich wollte es eigentlich nicht, aber nun hab ich Facebook doch vorgegaukelt Entwickler zu sein, nur um die Timeline schon zu haben. Und es ist so toll!

Das neue Profil ist sicherlich die größte Umstellung, die ich bei Facebook bisher miterlebt habe. Man kann soooo viel eingeben und ändern. Es dauert ein kleines bisschen alle Funktionen rauszufinden (weil es so viele gibt), aber es ist intuitiv für dumme Apple-User wie mich gemacht. Ich finds genial. Gelernte Sprachen, Reisen, die erste Wohnung, das erste Auto, Haustiere, Jobs… und bevor jetzt der obligatorische Datenkommentar kommt: I don’t give a fuck. Ich weiß doch, was ich da eingebe. Das einzige, was derzeit nervt, ist dass die Standardeinstellung für neue Life Events „public“ ist. Find ich jetzt nicht so toll, „friends“ wäre besser gewesen, aber okay.

Sich das neue Profil anzulegen dauert. Richtig. Lange. Zumindest, wenn man so jemand ist wie ich, der jetzt mal kurz die ganze Timeline durchgeht und alte Posts editiert, favorisiert (die werden dann groß), editiert und hinzufügt. Mir macht das Spaß, ich habe bisher auch nur Lob zum neuen Profil gehört, es ist aber schon einiger Pflegeaufwand um alles einmal anzugeben. Auf der anderen Seite gibt es auch eine neue Funktion auf Facebook: man kann alte Posts sperren/blocken, mit wenigen Klicks, so dass man nicht durch alles durchgehen muss. Für mich persönlich jetzt keine Option, da ich eh alle paar Wochen meine Posts durchgehe und Schwachsinn lösche.

Die neue Listenfunktion ist auch super. Man kann super einfach Bekannte (z.B. Chefs… Ex-Kollegen… o.ä.) in eine Liste legen und auch Posts an „alle Freunde außer Bekannte“ publizieren. Das ist für mich der beste Filter bisher. Sinnvoll. Schlicht. Done.

Ich hab noch nicht alles ausprobiert, mehr kommt im Laufe der Woche (auch da ich heute nicht so viel Zeit habe), aber hier schon mal mein Profil wie es jetzt neu und shiny aussieht:

Das neue Facebook, Version 27.2

Ich hab Facebook seit über vier Jahren. Es ist wohl eins der wenigen Social Media Profile, bei denen ich mich selbst als Early Adapter bezeichnen würde (auch wenn ich meine Twitter Einladung 2007 hatte, hab ich das damals als unnötig abgetan. tja. ich bin auch nicht unfehlbar haha; über G+ sag ich mal lieber gar nix). Ich mochte bisher fast alle Änderungen und Features, und ich bin eigentlich auch nie damit überfordert. Ich kann mit den Gruppen und Pages gut umgehen, ich administriere selber welche, kurz um, ich fühl mich da wohl.

Gestern dann die Ankündigung von f8 („fate“, Schicksal. So so.) - nachdem der Newsfeed jetzt umgestellt wurde und ich erstmals unzufrieden über die Neuerung war, sah ich dem Spektakel etwas skeptisch entgegen. Aber dann haut der Zuckerberg eiskalt das neue Profil raus und fuck yeah, das sieht richtig gut aus. Richtig. Gut.

Man wird sehen müssen wie sich das dann im Handling bewährt, aber richtig freue ich mich eigentlich schon auf die Apps. Musik hören, Filme gucken, Informationen schöner und unterhaltsamer teilen als durch nen Status - das klingt sehr gut! Nur wiederum wirft das für mich die Frage auf, was Facebook mit dem Newsfeed machen wird. Der sieht nämlich im Vergleich zum Profil einfach nur noch grausig aus. Unaufgeräumt, chaotisch. Langweilig. Konsequent wäre ja eine Entwicklung hin in die Richtung, und ein bisschen Ideenklauberei von G+: ein Newsfeed, sortiert entweder nach Aktivitäten (Spalte Apps, Spalte Fotos, Spalte Status aller Freunde) oder nach Listen (Spalte Bekannte, Spalte Familie, usw, und dann alle Aktivitäten der jeweiligen Gruppe), das ganze schön hübsch designt, ganz oben vielleicht eine Kurzversion des eigenen Profils, die Möglichkeit Aktivitäten von Freunden (kommentiert) ins eigene zu übernehmen. Wie ein schöner Baukasten, deine Freunde liefern die Puzzleteile, und du puzzelst dein Leben daraus zusammen. Hihi.

Was meint ihr? Wie findet ihr die Neuerungen? Und was sagt ihr zu dem Newsfeed?

Pottermore!!! - warum alle Social Media Fratzen sich das ansehen müssen (und auch alle anderen).

Vorab - wenn ihr keine Harry Potter Fans seid, und auch nicht vor habt, solche zu werden (warum nicht? Die Bücher sind wirklich ausgezeichnet. look at your life. look at your choices), dann lest besser nicht weiter. Es sei denn (aha!) ihr interessiert euch ein bisschen für Social Media Kampagnen und dieses ganze Web 2.0 Tralala, denn Pottermore meine Lieben, ist die nächste Generation. Live. In Farbe.

Ein bisschen hoch gegriffen vielleicht, aber ich stehe hinter jedem Wort. Als vor ein paar Monaten Pottermore als Erlebnis für alle Harry Potter Fans angekündigt wurde, konnte sich keiner wirklich was darunter vorstellen. FanFiction-Sammlung? Artworks von Kindern? Ein Onlinespiel? Neues zu Lesen? Ja. Alles. Und nein. Nichts.

Okay, ich bin super neugierig. Also hab ich mich natürlich für den Early Access auf die Beta-Version (die Seite geht komplett erst im Oktober live) anmelden lassen (danke Mone hier noch mal für deine Unterstützung). Zack, kryptischen Namen bekommen (MidnightPumpkin194, anscheinend um Schindluder zu verhindern und die Seite Kinderfreundlich zu halten) und eine Willkommensemail, die mir Zugriff irgendwann zwischen August und September versprach. Am Wochenende war es endlich so weit - ich durfte rein! Alles ansehen, austesten! Einiges hatte ich schon gehört, und meine Spannung und Erwartung war wirklich in ungesunde Höhen gestiegen. Und dann…

wurde alles übertroffen. Einfach so. Warum? Weil es einfach unglaublich gut gemacht ist. Die Seite verzichtet auf Grund von Bandbreitenproblemen derzeit (noch?) auf Sounds, hätte das aber nicht jemand kommentiert wäre es mir nicht mal aufgefallen. Weil es dich so rein zieht, und so schön ist… das liebe Leute, das ist Web wie es sein soll. So geht Web 2.0. Oder 3.0. Denn das mit irgendwas zu vergleichen… vergiss es. Findeste nicht.

So, was ist jetzt so toll daran? In einem Satz: du wirst Teil der Geschichte. Das klingt so kryptisch wie die Pottermore Ankündigung selbst, aber so ist es. Anfangend beim ersten Buch (die restlichen Bücher folgen), kannst du Kapitel für Kapitel die Harry Potter Geschichte wieder- und neu- entdecken. Du kannst die Kapitel lesen, Hintergrundmaterial wie JK Rowling Kommentare und Backstories in wunderschönen Grafiken entdecken, Artefakte sammeln. Je weiter die Story voran geht, desto weiter geht dein Account - du bekommst Geld welches du in Diagon Alley, der Zaubereinkaufsstraße, ausgeben kannst, du bekommst - nach einem kurzen Psychotest - einen maßgeschneiderten Zauberstab, der, ganz wie in der Story, dich ausgesucht hat, du kommst in Hogwarts an, du musst an der Sorting Zeremonie teilnehmen (Fragen beantworten) und wirst in eins der vier Häuser einsortiert, du lernst Potions zu brauen und Zaubersprüche anzuwenden (und zwar so, dass es für Kinder machbar, aber auch für Erwachsene spielbar, sprich interessant ist). Du kannst deine Freunde adden, eigene Zeichnungen hochladen, Infos über Charaktere, Schauplätze, Tiere, Pflanzen, Gebäude… lesen und als Favoriten sammeln. Und all das wird noch interessanter, in dem du Punkte bekommst und mit deinem Haus um den Housecup spielst (btw sorry für das Denglisch, ich hab Harry Potter immer nur auf Englisch gelesen, und Pottermore mach ich auch auf Englisch, deswegen kenne ich die deutschen Wörter teilweise überhaupt nicht).

Das tollste ist aber wie das alles aufgezogen ist. Die Grafiken und die Navigation mit den immer weiter reinzoombaren und dadurch vielschichtigen Leveln erinnert mich an Machbarkeitsvorführungen die ich mal von Silverlight gesehen habe. Ein kleines Beispiel aus einem Kapitel:

… du fängst an, und siehst erst mal „nur“ diesen Teil. Schnell ein paar Objekte eingesammelt, die sich auf der Ebene so tummeln (hier nicht zu sehen):

… dann eine Ebene weiter gegangen. Auch hier kannst du Objekte sammeln oder neuen Lesestoff freischalten. Dazu kommt übrigens noch auf allen Ebenen, dass sich das Bild bewegt, du kannst nach links und rechts gucken, der Wind raschelt durch die Blätter, es fliegt ein Vogel durchs Bild, usw:

…bis du schließlich zur dritten Ebene gelangst…

Das tolle dabei ist, dass nichts statisch bleibt, sondern alles lebendig wirkt. Du hast eben die Illusion, dass du wirklich dabei bist. Dass du etwas beeinflussen kannst. Das liegt an der Interaktion, wie der Spieler einbezogen wird, an der technischen und grafischen Umsetzung, und natürlich an der Konzeption. Alles, was zukünftig an Add-Ons für Filme, Serien, Bücher gemacht werden wird, wird sich daran messen müssen. Selbst Onlinespiele. Dafür ist diese ganze Seite zu liebevoll ausgedacht und umgesetzt, als dass sich die Macher von Farmville, Sims Social auf Facebook & Co entspannt zurück lehnen könnten. Alles greift ineinander über, und, das ist vielleicht das wichtigste - für die Macher - man bekommt sofort Lust, die Bücher (nochmal) zu lesen, die Filme zu gucken, und dann die Kapitel noch einmal durch zu gehen, auf dass einem kein Detail entgeht.

Probiert es aus. Und wem das dann nicht genug Inspiration für eigene Kampagnen im Social Media Bereich ist, dem ist wirklich nicht mehr zu helfen.

Schlussendlich noch ein paar Screenshots, alle von Pottermore:


Mein iPhone 3G und ich - die Ehekrise.

Vorab: ich liebe mein iPhone. Zwar war ich nie so richtig von Apple überzeugt, doch seit ich im Mai 2009 mein iPhone 3G erworben hab, hat sich das geändert. Ich liebe mein iPhone, auch wenn ich zur Kenntnis nehme dass die Preise arg überteuert sind und Apple Produkte immer mehr zu Modeprodukten werden. Egal. Ich liebe mein iPhone.

Doch dann kam das iPhone 4. Und das Software Update. Und seitdem scheint es immer schlimmer zu werden. Auch das neue Softwareupdate auf 4.2.1 hat nichts gebracht, im Gegenteil - es ist noch langsamer geworden. Da war selbst mein allererstes Handy von Siemens im Jahr 2001 schneller.

Mein tägliches Leben mit dem iPhone läuft in etwa so: ich drücke die Hometaste um die Tastensperre zu deaktivieren und warte erstmal 2 Sekunden bis der Bildschirm aufleuchtet. Ich slide nach rechts zum Entsperren und warte noch einmal eine Sekunde. Ob ich dabei entsperre weiß ich nicht, denn der Balken bewegt sich nicht mit. Wenn ich Glück hab kommt nach 1-3 Sekunden der Home Bildschirm. Wenn nicht, muss ich das noch mal wiederholen.

Apps - oh, Apps. Apps sind urlangsam geworden. Teilweise warte ich Sekundenlang darauf, dass mein iPhone vom Home Bildschirm in die App wechselt. In seltenen Fällen hab ich sogar schon mal 3 Minuten gewartet - mein iPhone hängt sich dann einfach auf.

Wenn ich z.B. Twitter starte sieht der Spaß so aus (4 Sekunden Wartezeit):

Facebook (7 Sekunden):

ich möchte eine SMS schreiben (3 Sekunden):

am schlimmsten ist die Kamera, da dauerts bis zu ner halben Minute:

Nun, als Luxusprobleme kann ich das mittlerweile leider nicht mehr bezeichnen. Es macht einfach keinen Spaß. Teilweise tippe ich blind Texte ein, weil die Tastaturanzeige nicht mehr hinterher kommt oder auf einzelnen Buchstaben hängen bleibt. Blöd ist es besonders wenn jemand anruft und ich den Anruf nicht annehmen kann. Funktionsfähiges Handy ist für mich was anderes. Besonders bei den Preisen.

Was also tun? Downgrades hab ich probiert, hat bei mir nichts gebracht. Hard Resets ebenfalls, scheint nur minimal besser zu laufen. Ich suche mich immer mal wieder durch internationale Foren und Hilfethemen, aber nichts scheint etwas zu bringen. Ich kann jetzt nur noch durchhalten bis zum Sommer, dann steht eine Vertragsverlängerung an und damit auch ein neues Telefon. Nichtsdestotrotz ist es eine Frechheit von Apple, solche Produkte auf den Markt zu schmeißen und dann keinen Support anzubieten. Warum findet man in den Hilfethemen nichts dazu? Warum taucht die Problembeschreibung als Supportthema von Apple nicht in Google auf? Warum wird man damit so alleine gelassen? Naja, die Antwort ist ja klar - damit alle das iPhone 4 kaufen. Das ist subtile Erpressung und dreist. Es hat einfach nicht jeder das Geld, sich einmal im Jahr für mehrere hundert Euro ein neues Handy zu kaufen. Das mag Apple schocken, ist aber so.

Also liebe Leser, falls hier noch jemand eine Idee dazu hat, oder eine Erfahrung mit dem 3G und 4er Software gemacht hat - bitte helft mir! Die Beziehung zu meinem Baby ist arg angespannt und ich möchte eigentlich keine Scheidung einreichen. Ich liebe es doch so.